Liebe Gemeindevertreterinnen und -vertreter, liebe Netzwerkpartner und Interessierte, liebe Gäste,
was ist eigentlich eine Gesunde Kommune?
Ich freue mich, dass wir uns heute dieses Themas annehmen und die Auftaktveranstaltung zum Start des Netzwerks Gesunde Kommune Kreis Viersen auf so viel Interesse stößt. Eigentlich kein Wunder, denn Gesundheit ist schließlich unser höchstes Gut.
Für uns als Kreis Viersen und den Kreissportbund Viersen zeichnet sich eine Gesunde Kommune dadurch aus, dass sie die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Bürgerinnen und Bürger in den Mittpunkt stellt. Eine Gesunde Kommune arbeitet aktiv daran, gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen zu schaffen und zu unterstützen. Eine gesunde Kommune arbeitet in einem Netzwerk mit kommunalen Partnern und Akteuren. Dabei verfolgt sie ein übergeordnetes Ziel: mehr Gesundheit und Lebensqualität für alle.
Wie die vorangegangenen Statements und Stimmen der Jugend bereits deutlich gemacht haben, ist Gesundheit ein umfangreiches Thema und umfasst viele Lebensbereiche. Wir als Kommune – als Vereine, Initiativen und Verwaltungen – können die Rahmenbedingungen, in denen die Menschen im Kreis Viersen leben, an vielen Stellen beeinflussen und fördern: durch umwelt- und klimafreundliche Stadtplanung; durch Umgebungen, die attraktiv sind und zu Bewegung einladen; durch vielseitige Sport- und Freizeitangebote; durch Orte der Begegnung; Zugänge zu gesunder Ernährung und Möglichkeiten, die Gesundheitskompetenz und die mentale Gesundheit zu fördern.
Diese Angebote müssen so geschaffen sein, dass Menschen sie nicht nur nutzen, um sich gezielt gesund und aktiv zu halten, sondern vor allem, weil sie Spaß machen; weil sie für jeden leicht zugänglich sind und weil sie nahe an den Lebenswelten und tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen sind. Diesem Anspruch möchten wir mit dem Netzwerk Gesunde Kommune noch einen Schritt näherkommen.
In diesem Jahr gründen wir das Netzwerk Gesunde Kommune und legen zunächst den Fokus auf Jugendliche in unserer Region.
Junge Menschen sind unsere Zukunft. Umso mehr liegt es mir am Herzen, dass wir wissen, mit welchen Sorgen und Problemlagen sich schon junge Menschen auseinandersetzen, vor welchen Herausforderungen sie stehen – vor allem in Zeiten anhaltender Krisen. Wir müssen wissen, was sie brauchen, damit es ihnen gut geht, damit sie Sozialräume und Angebote vorfinden, in denen sie sich treffen, austauschen, lernen und kreativ sein können. Räume, in denen sie vertrauensvolle und authentische Beratung, Hilfe und Unterstützung erhalten können, wenn sie diese benötigen.
Gesunde Kommune heißt für Jugendliche, dass sie Angebote und eine Umgebung vorfinden, die ihre körperliche, geistige und soziale Gesundheit stärkt. Dies beinhaltet neben ansprechenden Sportanlagen und -angeboten auch Möglichkeiten, ortsnah – und kostengünstig – Freizeit gestalten und mit Spaß aktiv sein zu können. Junge Menschen sollten in einer Gesunden Kommune vielfältige Angebote vorfinden, die sie dazu befähigen, ihre Gesundheitskompetenz zu verbessen. Sie sollten wissen, wie man sich wo – vertrauenswürdig und kompetent - über Gesundheitsthemen informieren kann. Gesunde Kommune heißt, ihnen die bestmöglichen Chancen auf ein hohes Maß an Gesundheit zu ermöglichen.
Dies gilt aber nicht nur für junge Menschen. Auch ältere Menschen, Alleinerziehende, junge Familien, geflüchtete Menschen und Menschen in besonders herausfordernden Lebenslagen müssen in einer Gesunden Kommune in den Blick genommen werden.
Das machen wir bereits. An vielen Stellen, mit viel Engagement haben wir im Kreis Viersen attraktive Angebote und Strukturen.
Wenn wir diese noch stärker miteinander vernetzen, so dass sie nicht nebeneinanderstehen, sondern gemeinsam agieren, sich austauschen und ergänzen, ist dies nicht nur ein Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch für alle handelnden Akteure, die voneinander profitieren und Synergien schaffen können.
Das Netzwerk Gesunde Kommune bietet die Chance, Lücken und Bedarfslagen zu identifizieren, Angebote und Strukturen noch besser aufeinander abzustimmen und entlang tatsächlicher Bedarfslagen auszubauen. Das wollen wir insbesondere im Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern erreichen.
Ich weiß, das ist ein großes Ziel, das wir uns selbst gesteckt haben. Aber mit dem heutigen Auftakt ist ein Anfang gemacht und ich hoffe, dass in den nächsten Jahren und mit dem Engagement des Kreises, seiner Städte und Gemeinden, des KreisSportBundes, der Krankenkassen, die dieses Vorhaben fördern, und vieler weiterer Partner, die sich einbringen, dieses Netzwerk wachsen und die Gesundheitsförderung in unserer Region dadurch an Bedeutung noch gewinnen wird.