Inhaltsbereich

LiteraTon

Auch in diesem Jahr treffen sich Literatur und Musik an besonderen Orten und gehen eine Symbiose zwischen Musik und dem gesprochenen Wort ein. Die Rede ist von LiteraTon.  

Den Auftakt macht am Freitag, 25. August, um 19.30 Uhr der Abend zu „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust.
Ort: Ernst Klusen Saal (Hermann-Hülser-Platz 1, (Zugang über Eingang der Kreismusikschule), 41747 Viersen

Von wegen Madeleine, eigentlich geht es doch um Musik. Denn Musik, davon war Marcel Proust überzeugt, kann ausdrücken, was die Sprache nicht zu sagen vermag. In der „Suche nach der verlorenen Zeit“ kommt unterschiedlichen Aspekten des Musikalischen zentrale Bedeutung zu, von Wagner und Beethoven bis zu den Werken des imaginären Komponisten Vinteuil. Gleichzeitig hat Proust Komponisten der späteren Zeit zur produktiven Auseinandersetzung mit seinem literarischen Werk angeregt.

Vorgetragen wird das Werk von Heikko Deutschmann, Schauspieler in zahlreichen Fernsehfilmen und populären Krimireihen wie dem „Tatort“, der aus der deutschen Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Ulf Schneider präsentiert dazu Stücke auf der Violine, Jan Philip Schulze übernimmt die Begleitung auf dem Klavier – beide sind als Professoren an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover tätig.

Weiter geht es am Sonntag, 15. Oktober, um 16 Uhr im Kreisarchiv Viersen mit der Rezitation von „Orlando – Eine Zeitreise“.
Ort: Ransberg 41, 41751 Viersen

Virginia Woolfs Roman „Orlando“ gilt mitunter als der längste und bezauberndste Liebesbrief der Literatur. Die Figur Orlando schlüpft alterslos durch die Epochen: Den Karneval zur Krönung von König James im Jahre 1604 feiert Orlando ebenso wie die Ära von Königin Victoria. Zentrales Ereignis der Reise ist die Verwandlung Orlandos zur Frau.

Schauspielerin Johanna Krumstroh und Vibraphonist Oli Bott erwecken die ebenso sprachgewaltige wie ironische Liebeserklärung der Autorin Virginia Woolf an ihre Freundin Vita Sackville-West als romantische Zeitreise zu buntem Leben, zu einer Ode an die Kraft von Liebe und Fantasie.
Kompositionen von Ortiz bis Bott, von Barock bis Jazz und Improvisationen sind das Reisemedium auf dem Zeitstrahl von Orlando.

In der letzten Veranstaltung dieser Reihe geht es am Montag, 27. November, ab 19.30 Uhr, um „Eine Brücke zum Morgen“.
Ort: Evangelische Thomaskirche Kempen, Wachtendonker Str. 4, 47906 Kempen

Die Konzertlesung stellt literarische und musikalische Werke ins Zentrum, die im Konzentrationslager Theresienstadt entstanden sind: Gedichte von Gerty Spies und Georg Kafka, Lieder von Ilse Weber und Viktor Ullmann, Kammermusik von Hans Krása und Gideon Klein. Auch andere Verfolgte, die das NS-Regime überlebten, kommen zu Wort: Hans Sahl, Rose Ausländer und Siegfried Einstein. Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart und Bernd Alois Zimmermann umrahmen die Texte. Indem diese künstlerischen Zeugnisse einem Gedicht von Wisawa Szymborska gegenübergestellt werden, wird ersichtlich, dass die Geschehnisse von damals noch immer große Aktualität besitzen. Sie beziehen nicht nur Stellung zu den Ereignissen der Jahre von 1933 bis 1945, sondern zeigen auch heutiges Unrecht.

Bernt Hahn liest die Texte. Der Gesang von Ingeborg Danz sowie das Streicherensemble von Katrina Schulz, Peter Stein und Inka Ehlert sorgen für die musikalische Untermalung.

Links